Vor ca. 400 Jahren lebte im Winzinger Schloss ein gewalttätiger Ritter und wahrer Tyrann.Er hatte nicht nur Streit mit den Rechbergern wegen Jagd- und Wegerecht, sondern verbreitete auch unter seinen Untertanen Angst und Schrecken.Zu dieser Zeit war es allerdings üblich, dass ein Bauer die Genehmigung des Schlossherrn brauchte, um zu heiraten und eine Familie mit Haus und Hof zu gründen.So kam es also, dass ein Bauer mit seiner Braut „Schön Dorle“ zum Schlossherrn kam um die Genehmigung zu bekommen. Baron von Roth forderte allerdings, dass Schön Dorle einige Monate bei Hofe blieb und als Magd lernt, wie man einen Haushalt führt. Dies galt als eine besondere Ehre. Somit musste Schön Dorle bei dem Ritter bleiben. Als sie einen Fluchtversuch mit ihrem Bräutigam machen wollte, wurden sie erwischt. Schön Dorle wurde von nun an strenger bewacht und ihr Bräutigam verbannt.
Als Schön Dorle wochenlang nichts mehr von ihrem Bräutigam gehört hatte, wurde sie auf bitten des Barons seine Geliebte. Von diesem Tage an wurde schön Dorle eingebildet, hochmütig, herrschsüchtig und auch grausam gegenüber ihren Untergebenen.Als der Schlossherr Baron von Roth starb, wurde schön Dorle vom Schloss vertrieben und in ihre Heimat Schwäbisch Gmünd verbannt. Immer wieder kam sie allerdings zurück auf den Heldenberg und schaute zum Schloss hinab. Eines Tages wurde sie dort tot gefunden und im Wald begraben. Manche behaupten, sie findet dort keine Ruhe und geht deshalb als Ramprechtsweible im Wald umher.
Wie es allerdings vom Baron von Roth heißt, soll dieser am Tage seiner Beerdigung am Dachfenster des Schlosses erschienen sein und geschrieen haben: „Habt ihr mich schon oder wollt ihr mich erst?“ Von diesem Tage an soll er im Schloss gespukt haben, bis man seine Leiche an einem anderen Ort begraben hat.Allerdings haben zu dieser Zeit einige Holzsammler erzählt, dass sie im Wald ein kleines grün gekleidetes Männchen gesehen haben, das Holz bricht (brockelt) und danach die Leute erschreckt. So entstand die Gestalt des Holzbrockelers, die nach den Vorlieben Baron von Roths, seinen Geist darstellen soll.Dort, wo heute die Straße nach Reichenbach geht, war früher nur eine Lücke mit einem Fußweg, man nannte diese Stelle Suhlluck. Hier stieg, laut der Sage, meist zur Geisterstunde ein Ungetüm in Gestalt eines schwarzen Stiers herauf um Wanderer die des Weges kamen zu erschrecken. So stelle sich das Ungetüm in die nähe und fraß, so dass man es schon von weitem hörte. Es war nicht böse, aber richtig unheimlich. Eines Tages sprach den Stier allerdings ein Schuster mit den Worten: „Alle Guten Geister loben Gott, den Herrn“ an. Das Tier bäumte sich auf und rannte feuerschnaubend in den nahen Wald. Da waren sich die Leute sicher, dass es sich um den Geist eines vom Baron von Roth geschundenen Tier handelt.Die Kobold-Gestalt des Holzbrockelers ist am Weg ins Tannenwäldchen oberhalb des Hasenheims in einen Sandsteinfelsen eingemeißelt worden. So dass er keck zum obersten Dachfenster des Schlosses hinüber blickt. Vielleicht findet ihr es einmal auf dem Weg zum nächsten Picknick. In der Friedhofsmauer wurden dann noch das Ramprechtsweible, der Suhlochs und Schön Dorle verewigt.